Beschissen in Cádiz

Es war an der Zeit, der ältesten Stadt Europas einen Besuch abzustatten. Cádiz – Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und wichtigster Hafen im 17. Jahrhundert im Handel mit der neuen Welt.

Cádiz – Halbinsel an drei Seiten von den Fluten des Atlantik umgeben hat zu einer dieser Seiten einen der schönsten Strände Europas. Die Schönheit der Playa de la Victoria war auch den Hollywood Produzenten zu Ohren gekommen, denn kurzerhand drehten sie hier die James Bond Szene, in der Halle Berry aus dem Meer steigt, um Pierce Brosnen um den Finger zu wickeln. Im Film wurde es den ahnungslosen Zuschauern als Havanna verkauft. Unter dem gleichen Schlagwort „Havanna Europas“ hatte auch unser Reiseführer Cádiz angepriesen.
Davon wollten wir uns selbst überzeugen.

Wir starteten aber unsere Erkundungstour nicht am Strand, sondern an der Stadtmauer. Dank unseren eingespielten Parkkünsten und keinerlei Ängsten vor engen Gassen, bekamen wir auch wieder einen super Parkplatz direkt an der Stadtmauer. Besser gesagt direkt unter dem Eingangstor in der Stadtmauer. Stadtplan raus und hinein ins spanische Havanna. Trotz der Mittagszeit herrschte noch geschäftiges Treiben in allen Gassen. Und aus einer dieser winzigen Gasse kommend, standen wir plötzlich ohne Vorwarnung vor der beeindruckenden, schneeweißen Kathedrale von Cádiz. Großstadt, das hieß es wurde wieder Eintritt für die Kirche fällig.

So schlenderten wir weiter durch die engen Gassen bis es passierte… Einmal nicht aufgepasst und schon wird man hier angeschissen. Nicht etwas von einem spanischen Wutbürger, sondern von einer Wut-Taube. Mitten auf die Schulter und das aus mind. 15 Meter Höhe…Respekt!!!
Schnell ein Mandelplätzchen aus der urigen Confisseria auf den Schreck.

Weiter ging es dann in die Avenida Dr. Gomez Ulla, wo die grüne Lunge von Cádiz anfängt. Ein herrlicher Park, der all‘ die exotischen Pflanzen bietet, welche die Eroberer aus Amerika mitgebracht haben.
Begleitet wurde der Weg durch den Garten von einem herrlichen Blick auf den Atlantik.

So langsam knurrte der Magen und wir ließen uns an der nächsten Ecke ein typisches Boccadio mit Serrano Schinken schmieren – ein Genuss! Auf dem Rückweg zum Auto entschlossen wir uns kurzerhand noch einen Abstecher zur Playa de la Victoria zu machen. Schnell das Auto umgeparkt und das Strandlaken aus dem Kofferraum geholt. Ergebnis des Strandcheck: Der Strand ist wirklich schön! Aber der vor unserem Hotel mindestens genauso…
Als wir gerade unser Laken ausgebreitet und die James Bond Szene nachgestellt hatten, kam eine ältere Spanierin auf uns zu und versuchte uns etwas mit Händen und Füßen zu erzählen. Wir leiteten aus den Gesten die Frage ab, ob wir für einen Moment auf ihren Stuhl und ihre Utensilien aufpassen könnten, damit sich sich kurz im Meer abkühlen kann?! Si Si! No Problema! Und schon marschierte sie Richtung Wasser um kurz vor dem kühlen Nass abzubiegen und am Strand weiter zu laufen – 2 Minuten nicht hingeguckt – weg war die alte Dame!!!
Nach ca. 10 Minuten, in denen nichts passierte, dachten wir ernsthaft, gleich kommt der spanische Kurt Felix um die Ecke. Die Minuten verstrichen weiter und als wIr schon einfach abhauen wollte, kam ihre blaue Telefonica Kappe wieder in Sicht! Sie hatte wohl Ihren Spaziergang beendet.
Und statt sich zu bedanken, pumpte sie uns um eine Fluppe an: Fumare? No seniora, asta luego…

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